Webkurs Damastweben
Das Muster beim Damast entsteht durch den Wechsel von Kett- und Schusswirkung - das kennen wir vom Dräll. Um aber so viele Partien zu haben, wie wir sie uns wünschen, bräuchten wir beim Dräll vielleicht mehrere hundert Schäfte - das geht aber nicht. Also bedienen wir uns eines Tricks - wir haben zwei Schaftsysteme hintereinander, das Grundgeschirr - hier benutzen wir Litzen mit langen Augen - und das Mustergeschirr - hier haben wir lange Litzen mit normalen Augen, jede Litze hängt auf der oberen Schaftlatte und ist unten mit einem Gewicht beschwert. Jeder Faden wird in beiden Geschirren eingezogen.
Die Musterlitzen können auf verschiedene Arten bewegt werden - mit dem Harnisch ("Himmelbett" nennen ihn die Holländer passenderweise) kann jede einzelne Litze gezogen werden. Beim Zampelwebstuhl werden die Litzen auf die Musterschäfte verteilt, die Musterschäfte werden durch die Zampeln hochgezogen und entsprechend der Verteilung (z.B. spitz oder geradedurch) wiederholt oder spiegelt sich das Muster im Gewebe. Wir können unsere Muster Stich für Stich zeichnen wie ein Kreuzstichmuster, und nur durch die Anzahl der Musterschäfte sind der Phantasie Grenzen gesetzt. Und mit dem Harnisch gibt es dann (fast) keine Grenzen mehr. Für einen Schnupperkurs am Damastwebstuhl (Voraussetzung: Sie können schon weben) sollten Sie mindestens 2 Tage einplanen, für einen "richtigen" Damastkurs, in dem Sie den Webstuhl selbst einrichten, die Technik erlernen und Proben mit verschiedenen Grundbindungen weben, braucht es 5 Tage. Wenn Sie dann anschließend auch noch Ihr ganz eigenes Stück weben möchten - entwerfen, einrichten, weben -, sollten Sie nochmals 5 Tage einplanen.